- Taney
- Taney['tɔːnɪ], Roger Brooke, amerikanischer Jurist und Politiker, * Calvert County (Maryland) 17. 3. 1777, ✝ Washington (D. C.) 12. 10. 1864; Rechtsanwalt; 1799-1800 föderalistischer Abgeordneter, 1816-21 Senator, 1827-31 Attorney General in Maryland; unterstützte als Justizminister (1831-33) und Finanzminister (ab September 1833, im Juni 1834 vom Kongress als Kabinettsmitglied abgelehnt) die Politik Präsidenten A. Jacksons gegen die Nationalbank. 1836 gegen den Widerstand prominenter Whigs (J. C. Calhoun, H. Clay, D. Webster) zum Obersten Bundesrichter ernannt, trat er für eine gesellschaftliche Bindung privater Eigentumsrechte ein und modifizierte unter grundsätzlicher Beibehaltung der bundesstaatlichen Suprematie die Rechtsprechung zugunsten der Einzelstaaten. In der kontroversen Entscheidung im Fall des Sklaven Dred Scott (* 1795, ✝ 1858) sprach Taney 1857 dem Kongress das Recht ab, die Sklaverei in bestimmten Gebieten zu verbieten, womit er z. B. den Missouri-Kompromiss für ungültig erklärte. Während Taney zu seiner Zeit heftig umstritten war, gilt er heute als einer der bedeutendsten amerikanischen Juristen des 19. Jahrhunderts.D. E. Fehrenbacher: The Dred Scott case (ebd. 1978).
Universal-Lexikon. 2012.